Der 15. August 2015 – ein Datum, das sich für immer in mein Gedächtnis eingebrannt hat. An diesem Tag reichte ich beim Amtsgericht Köln den Insolvenzantrag für meine damalige GmbH ein.
Ich war Herausgeberin eines exklusiven regionalen Lifestylemagazins, doch nichts ging mehr. Alle Rettungsversuche waren gescheitert, und ich stand an einem absoluten Tiefpunkt. Aber Zeit zum Innehalten hatte ich nicht – ich musste weitermachen, schließlich wartete der Kühlschrank nicht. Also kaufte ich die Rechte am Magazin zurück und startete neu.
Als ich mit der Anzeigenakquise für die Weihnachtsausgabe begann, entschied ich mich, meinen Kunden offen zu erzählen, was geschehen war und wie es weitergehen würde. Diese Ehrlichkeit veränderte alles.
Ein besonders prägendes Gespräch hatte ich mit einem alteingesessenen Einzelhändler, der mich ermutigte. Seine Worte begleiten mich bis heute:
„Frau Kuhn, wissen Sie, wie oft ich schon an der roten Linie stand? Wie oft die Leute gesagt haben, ich sei pleite? Und sehen Sie: Ich bin immer noch hier. Sie schaffen das auch.“
Dieser Moment gab mir die Kraft, weiterzumachen – und wurde zum Kern meiner Botschaft.