Unsere Stimme, der Verräter! Wie Fischers´ Fritz die Stimme ölt.

Stimme bezaubert

Kennen Sie das? Sie müssen einen Vortrag halten, sind nervös und haben schweißnasse Hände. Sie beginnen zu sprechen und ihre Stimme klingt dünn und gepresst, dabei wollten Sie doch taff und cool wirken… „Die Angst schnürt die Kehle zu.“ – dieser Spruch kommt nicht von ungefähr. Wenn wir nervös sind wirkt sich das nicht nur auf unsere Schweißdrüsen sondern auch auf unsere Stimme aus.

Überhaupt sagt unsere Stimme jede Menge über uns aus. Sie spiegelt unseren Seelenzustand und entlarvt unsere Gemütslage. Geht es uns gut, sind wir fröhlich, klingt unsere Stimme stark und voll. Wenn wir positiv aufgeregt sind, scheint sie sich zu überschlagen. Wenn wir traurig sind, wirkt sie kraftlos und tief und wir neigen dazu, undeutlich zu sprechen.

Damit ist unsere Stimme ein wesentlicher Teil unseres Erscheinungsbildes und unseres Auftretens. Der Flensburger Stimmforscher Hartwig Eckert sagt: „Sie ist nahezu unverfälschlich und authentisch wie eine intime Visitenkarte der Persönlichkeit“.

Neben dem ersten optischen Eindruck, den wir von einem anderen Menschen haben, bestimmt die Stimme maßgeblich, wie wir auf unseren Gegenüber wirken. Wirken wir überzeugend, können wir uns durchsetzen, sind wir sympathisch? Unsere Stimme kann also Türöffner und Bremse gleichermaßen sein.

Zurück zur Ausgangssituation: Können wir etwas daran ändern, dass unsere Stimme vor Aufregung zittert? Ja, können wir. Wichtig ist eine ruhige Atmung in den Bauch. Tiefe und gleichmäßige Atemzüge helfen uns, ruhiger zu werden. Dann ist es wichtig, die Stimme vorzubereiten. Stoßen Sie nun einen dunklen Ton – zum Beispiel ein Aaaahhhhhh oder ein Mmmmhhh – aus. Wenn Sie dabei ein Stück Brot kauen, lockern Sie damit gleichzeitig Ihre Gesichtsmuskulatur und verbessern die Resonanz. Hilfreich für eine klare Aussprache sind auch die Schnellsprechübungen, die wir als Kinder gelernt haben. Erinnern Sie sich an Fischers´ Fritz?

Fischers´ Fritz fischt frische Fische. Frische Fische fischt Fischers´ Fritz.

Er bringt und nicht nur die Kindheit in Erinnerung sondern hilft uns heute bei unserer Aussprache. Wenn Sie jetzt noch einen Sektkorken zwischen die Lippen nehmen und dann den Fischer zitieren, wird es richtig gut und wahrscheinlich regt es sie auch noch zum Lachen an. Lachen wiederum trägt dazu bei, dass wir insgesamt lockerer werden und sich die Muskeln im gesamten Körper entspannen. Ideale Voraussetzungen also für einen gelungenen Vortrag!

„Mehr als die Schönheit selbst bezaubert die liebliche Stimme“. Johann Gottfried von Herder.

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