Vom Wanderfrust zur Wanderlust
Der Weg ist das Ziel, heißt es so schön. So empfinde ich es beim Wandern auch. Als Kind und Jugendliche reichte das Wort „Spaziergang“ um meine Laune für den Tag zu verderben. Von einer längeren Wanderung wollte ich dementsprechend gar nichts hören. Dies hielt auch einige Zeit an.
Erst mit 32 hatte ich mein Schlüsselerlebnis und die Berge und das Wandern wurden zu einem zu wichtigen Teil in meinem Leben. Ich hatte eine Rundreise (mit dem Jeep) durch Tibet gebucht. Und einer der Höhepunkte kurz vor Ende der Reise war die Erreichung des Base Camp I am Mount Everest. Dieser gigantische und zugleich majestätische Berg am Ende einer Reise durch die unglaublich beeindruckende Natur und Kultur Tibets löste eine Zufriedenheit und Gelassenheit aus, die ich seither bei jeder Wanderung empfinde.
Es entspannt mich ungemein, Schritt für Schritt durch die Wiesen und Wälder zu gehen. Und ganz besonders genieße ich es, auf Berge zu wandern. Egal ob 1.000 m, 3.000 m oder noch höher. Hier muss ich mich auf den Weg konzentrieren, muss aufpassen, wohin ich trete, um nicht vom Weg abzukommen oder zu stürzen. Das wunderbare ist: Alle anderen Gedanken verschwinden dabei ganz automatisch. Es breitet sich in mir dann eine besondere Ruhe aus und das Gedankenkarussell, das sich manchmal gar nicht bremsen lässt, bleibt stehen. Die Natur, der Weg und das Ziel vor Augen sind die einzigen Dinge, die zählen. Ich konzentriere mich ganz automatisch auf das Wesentliche und denke nicht – wie so oft im Alltag – an zehn Dinge gleichzeitig. Und egal wie strapaziös und anstrengend der Weg ist oder die Muskeln sich bemerkbar machen: Ganz oben angekommen, vergesse ich all das. Am Gipfelkreuz zu stehen und in völliger Ruhe den Blick über all das, was darunter liegt, schweifen zu lassen ist der größte Lohn. Ein regelrechtes Glücksgefühl breitet dann sich aus.
Gipfelglück im Job
Der Weg ist das Ziel gilt aber auch für mich als Freiberuflerin. Ich habe einige berufliche Stationen durchlaufen. Einige davon waren ähnlich wie bei einer Bergwanderung ganz schön anstrengend. Und wie bei meinem Aufstieg auf die Zugspitze vor drei Jahren habe ich einmal den Gipfel nicht erreicht, musste umkehren und neu starten. Manchmal gibt es einfach keine Alternative zum Neustart und alles andere wäre unvernünftig.
Das positive ist: Kein Umweg, kein falsch gewählter Abzweig und keine Strapaze war umsonst. Auch der Neustart nicht. Alle Wege haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin und kann. Ich bin gestärkt daraus hervor gegangen und habe jedes Mal etwas dazu gelernt und neue Erkenntnisse gewonnen. Meine Erfahrungen haben mir geholfen, meine Positionierung zu schärfen. Aus einem Bauchladen von Angeboten wurde ein klares Profil, mein berufliches Gipfelglück: Ich bin Kommunikations-Expertin.
Mein Schwerpunkt ist das Storytelling. Storytelling ist ein Kommunikationsinstrument, bei dem es darum geht, Wissen, Daten und Fakten in eine Geschichte zu packen und so die Inhalte durch die Bilder, die im Kopf beim Zuhörer entstehen, zu verankern. Gute Geschichten gibt es überall. In Unternehmen, bei Produkten und auch bei Dienstleistungen. Wir müssen sie nur heraus arbeiten und in unsere Präsentationen, Vorträge und Unternehmensbeschreibungen integrieren.
Lasst uns gute Geschichten erzählen!