Vertrauen ist ein wertvolles Gut

Sind wir nicht alle ein wenig ver-rückt? Keine Sorge, ich spiele nicht auf psychische Probleme an, sondern das Gefühl, dass vieles derzeit nicht so ist, wie wir es gewohnt sind.

Die Welt dreht sich langsamer und doch rast die Zeit. Geht es dir auch so?

Ich habe mich in den letzten Wochen schon so oft gefragt: Worauf kommt es wirklich an? Was ist wirklich wichtig? Was brauche ich, um glücklich und zufrieden zu sein? Die Antworten darauf sind vielschichtig. Aber eine passt als Generalist zu allem: Weniger, als ich immer dachte.

Fokus

Ich habe häufig gelesen, dass viele Menschen die vergangenen Monate genutzt haben, um Kleiderschränke, Keller und Abstellkammern zu entrümpeln. Gegenstände loszulassen, die entbehrlich oder übrig waren, schien die Devise zu sein. Die städtischen Entsorger kamen wohl gar nicht mit den Abtransporten des Sperrmülls hinterher.

Wenn ich nun viel weniger brauche, wie entscheide ich dann, was ich kaufe und vor allen Dingen wo und bei wem ich es kaufe?

Vertrauen

Das hat meiner Meinung nach ganz viel mit Vertrauen zu tun. Es heißt doch immer so schön: „Der Handwerker meines Vertrauens.“ Oder: „Der Bäcker meines Vertrauens.“

Wie kommen wir dazu, so etwas über jemanden zu sagen, bei dem wir einkaufen oder dem wir einen Auftrag erteilen?

Bei dem „ersten Mal“, also bei dem ersten Kauf oder dem ersten Auftrag können wir noch nicht auf die eigenen Erfahrungen zurückgreifen. Vielleicht haben wir eine Empfehlung von jemandem erhalten. Oder wir haben denjenigen im Internet gefunden und dass, was wir über ihn gelesen haben, hat eine Basis für unser Vertrauen in ihn gelegt.

Was genau ist es nun, was uns Vertrauen einflößt, wenn wir zum Beispiel auf eine Webseite stoßen?

Zu allererst die Aufmachung, die Gestaltung und die Fotos auf der Seite. Ist der Auftritt logisch und konsequent? Verstehe ich sofort, was ich dort kaufen kann? Löst der Unternehmer oder das Unternehmen mein Problem?

Dann beginne ich zu lesen.

Was und wie schreibt das Unternehmen über sich? Wer steht an der Spitze des Unternehmens? Und was erfahre ich über diesen Menschen? Welche Werte sind ihr oder ihm wichtig? Teilen wir die gleichen Werte?

Ecken und Kanten

Passen Bildsprache und Wortwahl zusammen und ergeben sie ein stimmiges Bild? Ich lese dabei immer die „Über-mich“-Seiten, denn ich will mehr über den Menschen erfahren. Und ehrlich gesagt schaue ich auch danach, ob er Ecken und Kanten hat, ob er Herausforderungen meistern musste oder ob immer alles glatt gegangen ist. Ich halte es da ganz mit der Kommunikationsberaterin und Autorin Petra Sammer: „Glatt ist unglaubwürdig. Stories brauchen Ecken und Kanten.“

Ecken und Kanten wirken auf mich gleich viel sympathischer und ich baue einen Stein auf mein Vertrauens-Fundament. Denn Ecken und Kanten, über die gesprochen wird, zeugen von Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit und dem Mut dazu zu stehen.

Ich finde, dass insbesondere in Zeiten, die ver-rückt erscheinen, Vertrauen einen noch höheren Stellenwert erhält, als es ohnehin schon hat. Vertrauen gibt uns Sicherheit und Ruhe und hilft uns, dort wo wir Vertrauen haben, loszulassen.

Was erzählst du über dich – zum Beispiel auf deiner Webseite oder auf deinen Social-Media-Kanälen? Was erfahren deine Leser von dir? Wie schaffst du ein Fundament für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit?

„Wenn man einem Menschen trauen kann, erübrigt sich ein Vertrag. Wenn man ihm nicht trauen kann, ist ein Vertrag nutzlos.“

Jean Paul Getty

>