Haben Sie Lampenfieber?
Plagt Sie das Lampenfieber vor Ihrer nächsten Präsentation? Sind Sie nervös, wenn Sie in der Teambesprechung Ihre Arbeitsergebnisse vorstellen sollen? Bricht Ihnen der Schweiß aus, wenn Sie daran denken, dass Sie vor einem großen Publikum auftreten müssen? Machen Sie sich nichts daraus. Das geht den meisten Menschen so. Es ist sogar ziemlich hilfreich, mit einer gesunden Portion Lampenfieber ausgestattet zu sein, denn es sensibilisiert Sie vor Fehlern und Achtlosigkeit. Wenn Sie sich zu sicher fühlen, kann es passieren, dass Ihr Kopf denkt, dass Sie schon am Ende der Präsentation angelangt sind, bevor es überhaupt losgegangen ist. Das kann dazu führen, dass Sie wesentliche Aussagen, Informationen und Hintergründe vergessen, die entscheidend für Ihr Thema sind. Eine zu große Nervosität kann allerdings dazu führen, dass Ihre Stimme nicht klar und deutlich klingt, dass Sie zu undeutlich sprechen sich vielleicht von einem anderen Teilnehmer der Runde die Butter vom Brot nehmen lassen oder im schlimmsten Fall einen Blackout haben.
Suchen Sie sich Ihr Ritual
Damit das nicht geschieht, machen Sie es wie die Sportler: Suchen Sie sich ein Ritual. Am besten sogar zwei. Eins für „vorher“ und eins für „nachher“. Ich habe mit Sportlern gesprochen, die sich zum Beispiel vor einem Spiel richtig in Kampfstimmung gebracht haben. Kampfgrimassen schneiden und gegen Wände und Türen treten inklusive. So richtig die Aggressivität herauf beschwören war das Ziel, damit sie im Kampf um die Punkte richtig heiß auf ihre Gegner waren. Einer berichtete, er schlüge sich mit angespannten Muskeln und geschlossener Faust oberhalb des Brustbeins auf den Körper. Das war sein Zeichen, seinem Körper und seinem Kopf zu signalisieren, dass es nun los geht und die volle Konzentration gefragt ist. Oder die neuseeländische Rugby-Nationalmannschaft, die sich den Haka-Tanz der neuseeländischen Ureinwohner Maori zu eigen machte. Diese versuchten mit ihrem Kampfgeschrei nicht nur sich selbst auf anstehende Schlachten einzustimmen sondern auch den Gegner damit einzuschüchtern (weitere Infos hierzu „Die fünf kuriosesten Motivationstricks im Sport“ auf www.netzagenten.de). Wenn Ihnen das zu martialisch erscheint, können Sie natürlich auch ganz einfach mit geschlossenen Augen auf eine Stelle stellen, die Beine – also sich – erden und zur Ruhe kommen. Indem Sie mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen, tief ein- und tief ausatmen, sammeln Sie Ihre Gedanken und können so voll konzentriert in das Folgende starten.
Und als Geste für „nachher“ eignet sich wunderbar die Becker-Faust oder der Schrei des Oliver Kahn. Erinnern Sie sich daran, dass Boris Becker nach jedem gewonnen Punkt seine Faust kraftvoll ballte? Oder Oliver Kahn einem Ur-Schrei gleich Dampf abließ? Ich finde auch, dass eine solche Geste – egal ob Faust, Schrei, oder ähnliches sehr hilfreich ist. Einmal um sich zu belohnen und Zufriedenheit mit dem Geleisteten auszudrücken aber auch, um den Druck und die Anspannung wieder abzubauen.