Man kann nicht nicht kommunizieren

Von Paul Watzlawick habe ich das erste Mal in der Schule gehört. Dass sein berühmtestes Axiom über das miteinander Kommunizieren einmal einer meiner Antreiber werden würde, habe ich damals nicht im Entferntesten gedacht.

Man kann nicht nicht kommunizieren macht deutlich, dass alles, wirklich alles, was wir sagen, was wir nicht sagen und was wir mit Mimik und Gestik zeigen, Kommunikation bedeutet. Als ich darüber nachgedacht habe, warum ich mich so intensiv und so leidenschaftlich mit Kommunikation beschäftige, ist mir klar geworden, dass dieser Satz die Ursache ist. Kommunikation kann so einfach sein, wenn wir uns bewusst machen, was wir sagen und zeigen. Das ist mein „Warum“: Ich will dazu beitragen, dass die Menschen sich mehr damit beschäftigen, was sie wie sagen. Ich will erreichen, dass Menschen klar, eindeutig und zielorientiert kommunizieren, damit das Miteinander leichter wird.

Was sagen wir und was meinen wir?

Der Satz „Ich freue mich, dich zu sehen“, erhält eine völlig neue Bedeutung, wenn wir dabei die Augen zusammenkneifen, grimmig schauen und unsere Mundwinkel nach unten ziehen.

Ein „Herzlich willkommen“ wirkt widersprüchlich, wenn wir die Arme fest vor unserem Körper verschränken statt sie zur Begrüßung dem Ankömmling entgegenzustrecken.

So können viele unserer Reaktionen doppelte Bedeutungen zum Ausdruck bringen: Tränen können Ausdruck von Schmerz oder Freude sein, eine geballte Faust kann als Drohung eingesetzt werden oder Selbstbeherrschung ausdrücken. Ein Lächeln kann Sympathie zeigen oder Verachtung bedeuten. Zurückhaltung kann als Taktgefühl oder Gleichgültigkeit ausgelegt werden.

Welche Bedeutung sie tatsächlich hat, liegt entweder an der Art desjenigen, der die Botschaft aussendet, oder an dem, der sie empfängt und damit für sich deutet.

Diese Beispiele zeigen sehr deutlich, wie schwer es manchmal sein kann, die Botschaft des Senders zu übersetzen und zu verstehen. Oder missverstehen. Je nachdem.

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